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Diego María Rivera und die Moderne
Unter den Künstlern, die zur Mexikanischen Malschule zählen, trugen die Werke von Diego Rivera in hohem Maße zur ikonografischen Definition dieser Bewegung bei. Rivera war ästhetisch stark daran interessiert, die Schule in die nationalmexikanische Kultur einzubinden. Zur Förderung der Identifizierung setzte er sich dafür ein, jene bildlichen Elemente aufzuarbeiten und zu integrieren, die das Land definierten: Die Essenz Mexikos, die indigene Bevölkerung und die einfachen Leute sollten zu ihrer Identität zurückfinden.
Obwohl Rivera die Revolution nicht persönlich miterlebte – er studierte während jener Jahre als Stipendiat in Europa – unternahm er nach seiner Rückkehr mehrere Reisen – auf Einladung des Kultusministers, José Vasconcelos – zur Landenge von Tehuantepec und nach Oaxaca, um die mexikanische Realität kennen zu lernen. Diese Reisen prägten in entscheidender Weise die Wiederentdeckung der mexikanischen Kultur und ihrer landeseigenen Wurzeln. Aus eben diesem Grund machte Rivera sein Werk (seine Wandmalereien ebenso wie die Gemälde) zu einer visuellen Geschichtslektion enormen Ausmaßes, in die er nicht nur das Kulturgut der prähispanischen Welt integrierte sondern auch dessen Verkörperung in der zeitgenössischen mexikanischen Volkskultur. So zeichnet sich seine Schöpfung durch die Kombination eines ikonografischen Mexikanismus und einer modernen Vision der mexikanischen Kultur aus: Wir dürfen schließlich nicht vergessen, dass Riveras politische Überzeugungen dem Sozialismus nahestanden und von der kommunistischen Kultur des sowjetischen Volkes geprägt waren. So ist der größte Teil seines grafischen Werkes ein getreues Abbild dieser kulturellen Verschmelzung, bei der sich die indigenen Elemente mit einer modernistischen Vision vermischen, die auch in anderen Kulturräumen verständlich bleiben sollte. Dies erklärt wohl auch, warum er häufig Aufträge über Wand- und andere Gemälde ausgerechnet aus dem Kernland des Kapitalismus, den USA, erhielt.
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