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Über den KÜnstler
David Alfaro Siqueiros, einer der drei großen Muralisten – zusammen mit José Clemente Orozco und Diego Ma. Rivera – zeichnete sich besonders durch die Neuartigkeit seiner Techniken und der verwendeten Materialien aus; er war bekannt für seinen charakteristischen Planungsansatz und die Lösungen, mit denen er die praktischen Probleme jedes einzelnen Wandbildes zu meistern verstand. Siqueiros interessierte sich seit Beginn seiner künstlerischeren Laufbahn für die malerische Verwendung von hauptsächlich für den industriellen Gebrauch gedachten Materialien. Der Einsatz dieses innovativen Materials, das für ihn eine technische Herausforderung bedeutete, revolutionierte die Kunst der Wandmalerei. Mehrere Faktoren beeinflussten seine theoretischen Ansätze zu Beginn seiner Tätigkeit als Wandmaler: Er unterhielt Verbindungen zu den europäischen Kunstbewegungen des frühen 20. Jahrhunderts, vor allem zum Futurismus, der die Dynamik der Bewegungsabläufe zur Prämisse erhoben hatte, während er zur gleichen Zeit das Werk von Masaccio studierte. Ein weiterer entscheidender Faktor bei seiner Suche nach der praktischen Umsetzung der Dynamik der Bewegung ist in seiner Kontaktaufnahme zu der nordamerikanischen Industrie während der Aufenthalte in Los Angeles (Kalifornien) und New York zu sehen. Hierbei schuf er in Los Angeles drei Wandmalereien: Mítin obrero (Arbeiterversammlung), América Tropical (Tropisches Amerika) und Retrato actual de México (Porträt des heutigen Mexiko), die zum Auslöser der nordamerikanischen Muralisten-Bewegung wurden; in New York gründete er den Siqueiros Experimental Workshop, a Laboratory of Modern Techniques in Art Experimenteller Workshop zur Erprobung neuer Materialien und Techniken, ein entscheidender Schritt in seiner Karriere als Maler, da er dort als erster mit Pyroxilinlack und der Airbrush-Pistole arbeitete. Seine Mitarbeiter an diesen Projekten waren nordamerikanische Künstler, die experimentelle Wandmal-Techniken bei ihm lernen wollten: Schon damals wurde er nicht nur als einer der Großen der mexikanischen Muralistenbewegung angesehen, sondern auch als einer der wichtigsten Erneuerer der Maltechnik überhaupt. Als Verfechter des Sozialismus (und von der Zielvorstellung eines utopischen Kommunismus ausgehend) benutzte er seine Kunst stets dazu, die Problematik des Menschen innerhalb der zeitgenössischen Gesellschaft darzustellen und mit besonderem Nachdruck auf den Konflikt zwischen Mensch und Kapitalismus hinzuweisen. Siqueiros maß der Wandmalerei immer einen wesentlich höheren Stellenwert als seinen anderen Bildern bei. Letztere betrachtete er gar als eine Art "minderer Kunst", da seinem Verständnis nach ein Wandgemälde die beste und höchste künstlerische Ausdrucksform darstellte, die ein Maler in seiner Laufbahn erreichen konnte. Paradoxerweise hat ihm seine "mindere Kunst" jedoch höhere Einnahmen beschert als die Wandmalereien (die er oft aus eigener Tasche mitfinanzierte, um die Projekte zu Ende führen zu können). Dank seiner Gemälde wurde er auch allgemein als Maler international bekannt und erhöhte sein schon vorhandenes Prestige, einer der Großen des mexikanischen Muralismus zu sein. So finden wir auch in seinen Staffeleiwerken die charakteristische Expressivität, die allen seinen Bildern eigen ist, seien es nun einfache Zeichnungen, hingeworfene Skizzen oder großflächig dimensionierte Malereien.
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