Conrado Dominguez

Conrado Dominguez' Oeuvre ist an der Tradition des Kubismus und dessen späteren Variationen orientiert und ist selbst als eine Modifikation jener Kunstrichtung zu bezeichnen. Künstler wie Henry Moore und Constantin Brancusi für die Skulptur, Maler wie Rufino Tamayo, Pedro Coronel, Juan Gris und nicht zuletzt auch Pablo Picasso haben ihn zu seinen Gemälden und Grafiken inspiriert. Das Zusammenspiel der einzelnen geometrisch oder organisch geformten Bildelemente hat wie bei den Begründern des Kubismus nur wenig Bezug zum Gegenstand. Vielmehr sind sie reine Form.

In Conrado Dominguez' Malerei entsteht allerdings durch die scheinbar aus dem Bild selbst herausstrahlende Lichtquelle eine außergewöhnliche Transparenz, die zuweilen fast gläsern wirkt. Wie schon im Kubismus werden verschiedene Perspektiven simultan auf der Bildfläche vereint und ergeben für den Rezipienten eine polyvalente Perspektive, was durch diese ungewöhnliche Transparenz und die damit verbundene Lichtdurchflutung verstärkt wird. Conrado Dominguez verbindet die Sprache des europäischen Kubismus mit der Bildtradition seiner Heimat. Die mexikanische Kunst ist ihrer Tradition nach bunt und fröhlich. Blieb der Kubismus in seinen Ursprüngen einer reduzierten Farbpalette verhaftet, werden Dominguez' Gemälde in ein strahlendes farbiges Licht getaucht und damit erweitert sich die kubistische Formel. Durch die virtuose Inszenierung des Lichtes wirken seine Gemälde in einem eigentümlichen farbigen Glanz. Die Farbflächen erscheinen zuweilen losgelöst von der Leinwand und nahezu schwebend und wirken damit fast wie Kaleidoskope. Der Blick des Betrachters wird immer wieder durch Momente der Gegenständlichkeit, wie beispielsweise einer Hand, einem Landschaftseindruck oder der Sonne angehalten. Durch Überlappung, Aneinanderreihung, Spiegelung, Verdeckung der einzelnen Bildelemente und durch die leuchtende, gläserne Inszenierung des Lichtes scheinen seine Werke immer in Bewegung.